Jetzt wird's wieder bunt, wenn auch erstmal nur in Gedanken. Eine Möglichkeit wäre, zwei Farben in wechselnden Anteilen ineinanderzukardieren, stufenweise von 100% Farbe A zu 100% Farbe B. Chantimanou hat das in einem Video vorgeführt, und es funktioniert zweifellos sehr schön und lässt beliebig viele Abstufungen zu, aber es ist auch enorm viel Aufwand. Eine andere Technik: versetzte Farbwechsel in den Singlegarnen, die dann zusammengezwirnt werden. Der Nachteil liegt auf der Hand: bei dreifädigem Garn sind es nur zwei Zwischenstufen, einmal 2/3 Farbe A plus 1/3 Farbe B, dann 1/3 Farbe A plus 2/3 Farbe B. Deshalb ist dieser Ansatz m.E. nicht der richtige für sehr lange Farbverläufe, sondern ich würde ihn eher für wiederholte sanfte Farbübergänge zwischen Farbe A und Farbe B wählen (quasi Ringel mit weichen Farbwechseln). Und bei solchen "Zuckerstangen-Garnen" gefallen mir außerdem sehr harte Kontraste nicht, also nicht in Komplementärfarben oder schwarz-weiß.
Die dritte Möglichkeit, die mir einfällt: den Farbübergang in den Kammzug zu färben. Das hatte ich ja mit den Säurefarben schon einmal unabsichtlich gemacht, allerdings viel zu kleinräumig, und ich weiß auch noch nicht so genau, was hierfür die beste Technik wäre. Und natürlich bleibt als Alternative, erst nach dem Spinnen zu färben: z.B. durch Abteilen des Strangs alle x Runden und stufenweisem Färben. Aber puh! Das klingt ebenfalls aufwendig und energierintensiv, evtl. im Sommer als Solarfärbung. Oder als Färbung im Knäuel (eine Beschreibung z.B. hier). Das hieße allerdings Wickeln, Wickeln, Wickeln, und ich besitze weder Wollwickler noch Haspel.
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Aus unerfindlichen Gründen hatte ich immer den Ehrgeiz, so dünn spinnen zu können, dass ich zweifädig verzwirnt Garnstärken jenseits der 600 m Lauflänge auf 100 g erreiche, also Lacegarn. Als ich darauf verfallen bin, beim Henkys die Bremse komplett zu lösen, ging das plötzlich, und nicht nur 600 m, sondern ohne größere Mühe zwischen 800 und 900. Aber nun, was tun damit? Ich hatte noch nicht einmal passende Strick- oder Häkelnadeln, um so dünne Garne zu verarbeiten. Ein lösbares Problem, Nadelspitzen in Stärke 1,5 waren schnell bestellt und schnell geliefert. Ich habe dann den Lochmuster-Schal aus dieser Wolle angeschlagen und über zwei Monate lang daran gestrickt, ständig frustriert, nach stundenlangem Stricken dem Ziel kaum erkennbar nähergekommen zu sein. Inzwischen ist er fertig, ein Leichtgewicht von ca. 80 g, was ich gern trage. Aber an solchen Unendlichkeitswerken habe ich nicht wirklich Spaß. Hier war immerhin das Muster ein wenig fordernd, aber trotzdem habe ich das Ende herbeigesehnt. Fazit: Es ist nicht so, dass ich das nie wieder tun würde, aber definitiv nur für ganz besondere Projekte. Ansonsten entweder für zweifädige Garne nicht ganz so fein spinnen, oder aber dreifädig verzwirnen.
Den blauen und den violetten Strang der Färbung mit Säurefarben habe ich zusammen versponnen, einfach nur verschieden lange Abschnitte abwechselnd zu zwei nicht ganz so dünn und fest versponnenen Single-Garnen, die ich dann miteinander verzwirnt habe. Das Ergebnis gefällt von der Haptik, die Farbzusammenstellung gehört zwar nicht unbedingt zu meinen Top-Favoriten, aber solche Farbtöne haben sicher auch Fans. Und dieser Zuckerstangen-Effekt an sich, nun ja, ich finde ihn immer noch gewöhnungsbedürftig. Die Strickprobe im Wellenmuster offenbarte dann, dass die Länge zwischen den Farbwechseln viel zu groß ist für dieses Muster in dieser Rundenlänge. Und noch etwas anderes zeigte sich, was mich absolut ratlos zurücklässt: das Muster ist asymmetrisch, es zieht sich spiralförmig nach links, und das passiert beim Stricken in Runden nicht etwa nur mit dem selbstgesponnenen Garn, sondern genauso mit maschinell versponnenem. Die relativ kleine Menge Wolle aus dem Färbeunfall musste umgehend aufs Spinnrad. Ich finde das Farbspiel grandios, es erinnert mich an die Anlauffarben von Buntkupferkies oder ähnlicher Erze: (© Rob Lavinsky, iRocks.com – CC-BY-SA-3.0) Obwohl der Batikeffekt recht kleinteilig ist, ließen sich die einzelnen Farbpartien doch einigermaßen lang ausspinnen, nachdem ich dazu übergegangen war, breitere Streifen vom Strang zum Spinnen abzutrennen, als ich es normalerweise mache. An zwei Stellen habe ich etwas von der giftgrünen Wolle mit eingesponnen. Das hat nicht besonders gut funktioniert, ich musste mich ganz stark darauf konzentrieren, dass immer etwas von beidem eingezogen wird, anstatt auf Drallmenge und Garnstärke zu achten. Aber wer weiß, vielleicht erweisen sich diese etwas schrillen Abschnitte ja als Hingucker in der fertigen Wolle. Denn bisher ist es nur ein Singlegarn. Zum Verzwirnen mit einem gleichfarbigem ist kein Material mehr vorhanden, und selbst wenn fürchte ist, das würde Matschfarben ergeben. Beim Navajozwirnen bleiben die Farben klarer, zumindest sofern die Länge der einzelnen Farbabschnitte ausreichend ist, aber sie verkürzen sich dadurch um 2/3. Die dritte Möglichkeit wäre, es mit einem unifarbenen zu verzwirnen, wahlweise naturweiß, dunkel oder eine der Farben aus dem Spektrum der ersten Färbung (oder theoretisch auch mit einer ganz anderen). Hier bliebe die Länge der Farbabschnitte erhalten, aber die Farbe verändert sich. Pastellfarben will ich nicht, von den Farben könnte ich mich nicht für eine entscheiden, also geht die Tendenz zu naturdunkler Wolle. D.h. das kleine Knäul muss warten, bis es wieder warm genug ist, um Wolle zu waschen. Ich würde gern versuchen, diese Färbung noch einmal zu wiederholen mit dem Ziel, ähnliche Farben zu erreichen, aber mit längeren gleichfarbigen Abschnitten.
Dieses Spinnrad ist mir zugelaufen. Es hat einer Großtante meines Schwagers gehört, nach deren Tod dann viele Jahre auf dem Dachboden seiner Eltern verbracht, bis die Stiefmutter eines Tages beschloss, dass es schnellmöglichst dort weg müsse. Meine Ausführung ist ohne Zwirnvorrichtung, mit Streben im Rad und mit nur einem Pedal. Es ist auch mit Doppelpedal erhält, jedoch nicht mit Doppeltritt. Wie soll ich sagen... Es lässt sich durchaus darauf spinnen, aber so richtig Spaß macht es mir nicht. Das Rad läuft nicht ganz ausgewogen und bewegt sich etwas widerwillig über den oberen Totpunkt, und ich empfinde die Fußhaltung als zu steil.
Wie das Henkys ist es spulengetrieben/flügelgebremst, wobei mir der Einzug schwächer vorkommt als beim Henkys. Einige positive Aspekte: Die Spule hat ein sehr großes Fassungsvermögen, und auch das Einzugsloch ist sehr groß. Aus letzterem habe ich noch keine Vorteile ziehen können, aber die große Spule kommt mir zum Zwirnen gelegen. Aktuell kommt es nämlich ausschließlich zum Einsatz, wenn ich dreifädig verzwirnen will. Ich habe das Henkys ja nur in der Standardausführung mit drei Spulen statt einer gegen Aufpreis erhältlichen vierten. Das Henkys fungiert dann also mit zwei vollen Spulen auf den dafür vorgesehenen Halterungen und der dritten auf dem seitlich gedrehten Spinnaufsatz als Lazy Kate. Als Reiserad wäre es durch die kompakteren Abmessungen mit dem klappbaren "Hinterbein" zumindest etwas tauglicher als das Henkys. Ein Leichtgewicht ist es allerdings auch nicht wirklich, Vollholz wiegt eben etwas. Und ich mag nicht mit einem Spinnrad zu den Spinngruppentreffen, auf dem ich eigentlich gar nicht spinnen will. Sollte ich mir irgendwann eine portable Lazy Kate bauen, würde ich mir vielleicht das Zwirnen für die Treffen aufheben. Das Rad ist zwar eins der günstigsten aktuell hergestellten Spinnräder, trotzdem würde ich es mir nicht kaufen. In die Henkys-Spinnräder habe ich mich verliebt, als ich einen Schnupper-Workshop gebucht hatte, um herauszufinden, ob Spinnen überhaupt mein Ding werden könnte. Das Training fand auf einem anderen Spinnrad statt, das Henkys stand nur dort und entsprach vom Aussehen 100% meiner Vorstellung von einem Spinnrad: Vollholz, fast vollständiger Verzicht auf Kunststoff, schlicht und schnörkellos. Von Antriebsarten, Übersetzungen und ähnlichem hatte ich damals keine Ahnung. Das Henkys ist spulengetrieben und flügelgebremst. Dadurch hat es bauartbedingt (durch die Fliehkraft, schreibt Kathrin) einen stärkeren Einzug als flügelgetriebene/spulengebremste Räder, bei denen sich der Einzug theoretisch bis auf 0 reduzieren lässt. Mit der Zeit habe ich gelernt, relativ dünne Garne darauf zu spinnen, aber bei um die 400-500 m Lauflänge auf 100 g (zweifädig) war die Grenze erreicht. Der Versuch, noch dünner zu spinnen, ließ den Faden zumindest bei leerer Spule permanent reißen. Ab und zu sind wir auch bei dickeren Garnen in Streit geraten und es gab Tauziehen zwischen uns. Das lag in 100 % der Fälle daran, dass irgendetwas mit der Bremse falsch war. Meistens hatte sie sich unbemerkt leicht angezogen, weil ich den mit einer Schnur an der Stellschraube befestigten Haken gern zum Fixieren des Fadens in Arbeitspausen benutzt habe. Und einmal - besonders gemein - hatte sich die Halterung, in der Flügel und Spule ruhen, seitlich verdreht, wodurch die Reibung trotz vollständig gelockerter Bremse um ein Vielfaches größer war. Der Lederriemen an sich sorgt schon für eine ganz leichte Reibung, die den Einzug verstärkt. Irgendwann hatte ich die Eingebung, die Bremse ganz abzunehmen - ich spinne schließlich nicht bei so viel Seegang oder Seitenwind, dass Spule und Flügel von selbst aus der Halterung hüpfen würden, und selbst wenn wären sie ja immer noch durch die Antriebsschnur fixiert. So gelingen mir nun auch Lace-Garne von 800-900 m Lauflänge (aber das ist eine Geschichte für sich). Falls bei sich füllender Spule später doch etwas mehr Bremswirkung nötig wird, lässt sich der Lederriemen zum Glück wieder anbringen, ohne den Faden hindurchfädeln zu müssen. Das einzige Kunststoffteil ist die Treibschnur. Die ist bei mir schon ziemlich ausgeleiert und müsste eigentlich gekürzt werden. Die Henkys erklären auf ihrer Website, wie das geht, aber ich scheue mich aktuell noch, etwas Funktionierendes zuerst zu zerschneiden und es dann vielleicht nicht sauber hinzubekommen. Wahrscheinlich sollte ich mir vorher eine Ersatzschnur besorgen. Zwei für die verschiedenen Übersetzungen zu haben wäre ohnehin ganz praktisch, um den Spinnaufsatz in möglichst tiefer Position zu haben. Ein Reiserad ist das Henkys sicherlich nicht. Einige aus der Spinngruppe spinnen auch Henkys-Räder und bringen ihre mit zu den Treffen. Mit dem Auto mag das passen, aber damit in den ÖPNV gewagt habe ich mich bisher noch nicht. Bereut habe ich die Anschaffung nie, und ich bin sehr froh, der Empfehlung der Henkys' gefolgt zu sein und den optionalen Doppeltritt mitbestellt zu haben. Damit habe ich am Spinnrad eine deutlich bessere Körperhaltung. Stünde ich heute nochmal vor dieser Kaufentscheidung, würde ich evtl. alternativ das erst seit einigen Jahren produzierte, etwas teurere Spinnrad "Rhode Island" in Betracht ziehen, weil mir Kirschholz so gefällt (es dürfte allerdings weicher und damit empfindlicher sein als Robinie, aus dem die Henkys-Räder gebaut werden) und weil es durch die Kombination zweier Antriebsarten vermutlich noch mehr Möglichkeiten bietet. Oder vielleicht noch das zweifädige "Traditional" von Ashford, sofern ich es mit Doppeltritt bekäme. Es könnte aber gut sein, dass ich mich trotzdem wieder für das Henkys entscheiden würde, nicht zuletzt wegen des vergleichsweise günstigen Preises und der regionalen Produktion. Kathrin gibt auf ihrer Website Tipps zum Spinnradkauf: https://faserexperimente.de/spinnen/welches-spinnrad-kaufen/ Und Chantimanou hat hier unter dem Video eine Tabelle mit fast allen erhältlichen Spinnrädern und den Ausstattungsdetails zusammengestellt, die anscheinend auch weitgehend aktuell gehalten wird: https://chantimanou.de/spinnrad-auswahl/ Welch Glanz in meiner Hütte!
Die Fasern sind nicht so sehr fein, dafür aber extrem glatt und glänzend. Und die Farbe ist nahezu neutralgrau, ohne den Braunstich, den graue Wolle sonst fast immer hat (im Bild zum Vergleich die kleine Strickprobe vom Pommernschaf). Auf der Website meiner "Wolldealerin" stand, dass die Wolle nicht unbedingt anfängertauglich wäre. Ich hatte eigentlich keine großen Probleme bei Verspinnen, was bedeuten mag, dass ich dem Anfängerstadium inzwischen entwachsen bin. Bei der zuletzt versponnenen Partie, die ich besonders dünn ausziehen wollte, gab es allerdings gleich zwei Unfälle: Der Faden ist mir nur ein einziges Mal gerissen, aber ich konnte das lose Ende nicht mehr wiederfinden, weil ich vorher nicht so sorgfältig mit dem Wechsel der Haken war und die Wolle dadurch unordentlich und locker auf der Spule lag. Und beim Verzwirnen habe ich es irgendwie geschafft, mittendrin die Richtung zu wechseln. Eigentlich geht das gar nicht, weil sich das Garn wieder abwickeln würde, aber ich habe es trotzdem irgendwie hinbekommen und viele, viele Meter so weitergesponnen. Der Drall schien richtig, aber die Einzelfäden wollten sich nicht wirklich umeinandersockenparade-mit-ganz-vielen-lochern.htmllegen. Irgendwann fiel der Groschen, und ich habe es tatsächlich in mühevoller Arbeit wieder aufgedröselt bekommen. Beides hat nicht speziell mit der Gotlandwolle zu tun, aber mit Sorgfalt und Konzentration. Was mich erstaunt hat: Obwohl die Fasern beim Spinnen fast ohne jeden Widerstand aneinander vorbeigleiten, ist die Wolle erstaunlich filzfreudig. Entstanden sind daraus ein paar zarte Lochmustersocken, die ich allerdings schon stopfen musste, sowie Garn für ein Häkel-UFO, was noch immer auf Fertigstellung wartet. (ursprünglich gepostet am 7.3.2023 bei Wordpress) ... oder präziser vom Rauhwolligen Pommernschen Landschaf. Freunde von mir hielten neben Milchkühen früher auch ein paar Milchschafe, und dazu ein Schaf dieser Rasse, was nicht gemolken wurde und eigentlich Leibrente auf dem Hof hätte haben sollen. Hier durfte ich sogar bei Scheren selbst Hand angelegen und die Erfahrung machen, dass die Vibration der Schermaschine mir stark auf die Handgelenke geht. Und der Name lässt es schon erahnen: die Wolle ist wirklich recht grob. Ich fand sie aber viel, viel einfacher zu verarbeiten als die vom Ostfriesischen Milchschaf. Einmal kardiert, dann direkt verspinnen, nur ab und zu ein paar Klümpchen herauszupfen. Allerdings empfinde ich sowohl das Verspinnen als auch das Verstricken an den Stellen, wo die Wolle durch die Finger gleitet, als recht unangenehm, und sie auch nackter Haut zu tragen erscheint mir absolut unvorstellbar. Allzu traurig bin ich gar nicht, dass diese Wolle annähernd verbraucht ist und kein Nachschub kommt. Das Bild zeigt übrigens nicht das Schaf, von dem meine Wolle stammt, sondern die Herde im Landschaftspark Herzberge.
Ein Nachtrag: für die verschiedenen Maschenproben hatte ich einen Rest der Pommernschafwolle (dünnes Single-Garn) ganz locker verstrickt, und ich bin immer noch erstaunt, wie weich die Wolle dadurch plötzlich wirkt. Am Hals oder an den Handgelenken würde ich sie trotzdem nicht tragen wollen, aber ich nehme immer mal wieder fasziniert die Strickprobe in die Hand. (ursprünglich am 4.3.2023 bei Wordpress gepostet) Vor vielen Jahren habe ich diese Rasse sogar persönlich kennengelernt, beim damals einzigen Züchter in Deutschland. Sie sehen schon ziemlich speziell aus mit ihren Hasenohren und den unbewollten Bäuchen. Wolle gab es damals keine (außer an den Schafen), die findet wohl sofort nach der Schur begeisterte Abnehmer. Irgendwann habe ich mir dann doch welche bestellt, obwohl ich noch größere Vorräte an Rohwolle habe. Sie kam im Kammzug, zur Faseraufbereitung, Kardieren o.ä. kann ich also nichts sagen. Und sie ist wirklich wunderbar weich und lässt sich toll verspinnen. Ich habe damals die gesamte Menge zu einem mittelfeinen Single-Garn versponnen, was aber bei dieser Faser wohl nicht die beste Entscheidung war. Direkt vom Spinnrad hatte ich als kleine Probe ein paar kurze Pulswärmer glatt rechts und viel zu fest gestrickt, quasi "bis zum Anschlag" (mein altes Blog lief unter "festemaschen.wordpress.com", und das war kein Zufall - ich stricke und häkele notorisch sehr fest). Später sind noch diverse Paare lockerer gestrickter Armstulpen daraus entstanden, mit kleinen Modifikationen nach dieser Anleitung: https://design-wiese.de/modelle-und-anleitungen/anleitung-pulswaermer-gestrickt-im-kaffeebohnenmuster/ Bei den Stulpen pillt die Wolle stark, und innerhalb kürzester Zeit waren sie immer noch kuschelig, warm und weich, aber ziemlich unansehnlich. Ganz anders die Pulswärmer, hier hat die Wolle einen zarten Schimmer und ist auch nach monatelangem Tragen noch glatt und seidig. Die Wolle scheint geradezu darum zu betteln, mit starkem Drall versponnen und verzwirnt zu werden. (ursprünglich am 27.2.2023 bei Wordpress gepostet) Als ich anfing zu spinnen, habe ich nur einfädige Garne (Single-Garn, Dochtwolle) gemacht. An Verzwirnen wäre da noch nicht zu denken gewesen, zum Verstricken hätte man Zaunpfähle gebraucht. Optisch gefallen mir diese Single-Garne, aber sie können natürlich vom Drall her niemals ausgewogen sein, und meine hatten überdies auch meistens zu viel davon. Im Lauf der Zeit wurden die Spinnräder zahlreicher und die Fäden immer dünner. Ich habe dann direkt angefangen, dreifach zu verzwirnen. Das ergibt im Drall ausgewogen Garne (im Bild links, z.T. im Knäuel), die vom Aussehen fast wie maschinell versponnene wirken, auch wenn sie natürlich nicht ganz so gleichmäßig sind. Der Nachteil: sie sind, wie könnte es anders sein, mehr als dreimal so dick wie die Einzelfäden.
Zweifädige Garne mochte ich irgendwie noch nie wirklich gern. Indes, 50% längere Lauflänge bei einem Arbeitsschritt weniger waren eine Verlockung, die mich bewogen hat, es zumindest mal mit einer kleinen Probe von 10 g ausprobieren. Und siehe da: relativ locker verzwirnt, finde ich es eigentlich doch gar nicht so schlecht, und in der Strickprobe absolut nicht störend (im Bild rechts, im Strang und verstrickt). Für dickere Garne werde ich weiterhin beim dreifädigen Verzwirnen bleiben. |
MeSonst blogge ich manchmal über Essen (mit und ohne Pilze). Aber jetzt kam wieder einmal die Wolle über mich. Archiv
Mai 2024
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