Aus unerfindlichen Gründen hatte ich immer den Ehrgeiz, so dünn spinnen zu können, dass ich zweifädig verzwirnt Garnstärken jenseits der 600 m Lauflänge auf 100 g erreiche, also Lacegarn. Als ich darauf verfallen bin, beim Henkys die Bremse komplett zu lösen, ging das plötzlich, und nicht nur 600 m, sondern ohne größere Mühe zwischen 800 und 900. Aber nun, was tun damit? Ich hatte noch nicht einmal passende Strick- oder Häkelnadeln, um so dünne Garne zu verarbeiten. Ein lösbares Problem, Nadelspitzen in Stärke 1,5 waren schnell bestellt und schnell geliefert. Ich habe dann den Lochmuster-Schal aus dieser Wolle angeschlagen und über zwei Monate lang daran gestrickt, ständig frustriert, nach stundenlangem Stricken dem Ziel kaum erkennbar nähergekommen zu sein. Inzwischen ist er fertig, ein Leichtgewicht von ca. 80 g, was ich gern trage. Aber an solchen Unendlichkeitswerken habe ich nicht wirklich Spaß. Hier war immerhin das Muster ein wenig fordernd, aber trotzdem habe ich das Ende herbeigesehnt. Fazit: Es ist nicht so, dass ich das nie wieder tun würde, aber definitiv nur für ganz besondere Projekte. Ansonsten entweder für zweifädige Garne nicht ganz so fein spinnen, oder aber dreifädig verzwirnen.
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MeSonst blogge ich manchmal über Essen (mit und ohne Pilze). Aber jetzt kam wieder einmal die Wolle über mich. Archiv
Mai 2024
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