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Entwurf für ein schmales Dreieckstuch

18/6/2025

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Meine letzten Experimente zu Dreieckstüchern (der Rundum-Icord und die von der langen Seite her gestrickte Probe) hatten einen Pferdefuß: Ich mag diese "Geodreieck-Form", also rechtwinklige gleichschenklige Dreiecke, eigentlich bei Tüchern gar nicht so gern. Viel schöner zu tragen finde ich schmalere Dreiecksformen, wie z.B. den Shifting-Stripes-Shawl, den ich ja schon ganz oben auf der Liste habe.

Ich habe also ein paar Vorübungen dazu gemacht. Zwei Veränderungen standen sehr schnell fest: Ich werde mit Doppelmaschen wenden, und ich werde die randlichen Zunahmen aus dem Querfaden (im Original also die Umschläge) verschränkt abstricken. Beides hilft, Löcher zu vermeiden, und ich habe das so oder so ähnlich auch in anderen Blogs schon gefunden.

Als richtig großes Problem erwies sich der Abschluss an den seitlichen Rändern, die beim fertigen Tuch die lange Seite bilden. Die Originalanleitung sieht einen Perlrand vor, wobei auf der Seite mit dem Farbwechsel der passive Faden über zwei Reihen hochgeführt wird. Schöner stelle ich mir einen linken Icord vor, in etwa so wie beim "Geodreiecks-Tuch" auf der Zunahmeseite mit beiden Fäden gestrickt:​
Bild

Hier wäre sogar die zweifache Länge fein, also immer mit beiden Fäden gestrickt, weil der Rand in diesem Fall ja noch länger ist. Für die Seite mit dem Farbwechsel ist das perfekt, aber auf der anderen gibt es nur einen Faden, also ist es dort nicht ohne weitere Verrenkungen umsetzbar.

Als Alternative habe ich einen einfachen Icord ausprobiert. Gegenüber dem Perlrand hat der Icord den Vorteil, dass der passive Faden innen unsichtbar mitgeführt werden kann, was sehr charmant ist. Aber der Icord muss extremst locker gestrickt werden, und es ist schwer, das halbwegs gleichmäßig zu bewerkstelligen. Diese Lösung habe ich also wieder verworfen.

Nächster Versuch: Die Icords immer doppelt stricken, also  in der Rückreihe wie gewohnt abheben, wenden und auf der Vorderseite mit dem aktiven Faden einmal stricken, zurück auf die linke Nadel und mit dem aktiven Faden ein weiteres Mal stricken. Auch hier lässt sich der passive Faden bestens im Icord verstecken, und es ist von der Länge her stimmiger. Leider hat es aber die starke Neigung, direkt neben dem Icord löchrig zu wirken.
Nun denn, wenn es wirklich gar nicht anders geht, muss ich eben für die Seite ohne Farbwechsel ein drittes Knäuelchen hinzunehmen,  um auf beiden Seiten einen zweifädigen Icord stricken zu können wie oben im Bild. Seufz.

Zu diesem Zweck würde ich den Farbwechsel auf die Seite mit den breiteren Streifen verlegen und auf der mit den schmalen einen zusätzlichen Faden in der Farbe ohne Farbverlauf einsetzen.
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Das Socken-Dilemma

13/6/2025

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Perfekte Socken haben für mich
  • eine Bumerang-Spitze
  • eine Bumerang-Ferse (gern mit kleinem Zwickel für etwas mehr Weite am Spann)
  • und schön elastische Bündchen,
und genau das ist leider furchtbar schwer zusammenzubringen.

Stricke ich mit einem elastischen Maschenanschlag von oben, muss ich die letzten Maschen der Spitze mit den zuvor stillgelegten im Maschenstich vernähen, was lästig ist. Abgesehen davon mache ich das nicht so gern, weil mir die Spitze von unten nach oben sauberer gelingt als von oben nach unten.

Stricke ich aber von unten nach oben, ist der einzige Abschluss, der mir wirklich gefällt, italienisch (tubular) abgekettet. Und das heißt letztlich nichts anderes, als die Kante im Maschenstich zu vernähen.

Dritte Möglichkeit: Ich stricke das Bündchen von oben und die Spitze von unten, aber dann muss ich natürlich unweigerlich beide Teile irgendwo - ihr ahnt es sicher - mit Maschenstich zusammennähen.
Bild

Um es positiv zu sehen: Immerhin bin ich dadurch inzwischen extrem routiniert im früher so verhassten Maschenstich. Aber nervig ist es eben doch, und ich sehe keinen Ausweg aus dem Dilemma.

Klar, ich können eine Rüschenkante stricken, aber ich möchte gar keine Rüschensocken tragen.  Oder ich könnte auch auf eine andere Art von Spitze umsatteln, aber dann wären die Socken nach meinem persönlichen Empfinden eben nicht mehr perfekt. Eieiei, Perfektionismus kann eine echte Nervensäge sein!
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Zackenverteilung für einen annähernd symmetrischen Drachenschwanz-Schal

15/5/2025

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Im letzten Post hatte ich angekündigt, dass ich eine einfache Art zeigen wollte, die Zacken eines Drachenschwanz-Schals gefällig zu verteilen, so dass er eine symmetrische Grundform bekommt. Also los!
​
Die erste Frage ist: Wie groß möchtest du die Zacken haben? Zähle in deiner Maschenprobe aus, wie viele Reihen das sind. Du musst auf eine gerade Anzahl kommen, weil du ja immer Hin- und Rückreihe stricken muss, um wieder an derselben Kante zu sein. Also rundest du ggf. entsprechend auf oder ab und misst die Länge aus, die diese Anzahl von Reihen in der Höhe ergibt.

Praktisches Beispiel:

In deiner Maschenprobe ergeben 22 Maschen und 28 Reihen ein Quadrat von 10 cm x 10 cm.

Die Kanten deiner Zacken (an der linken, immer gleich langen Seite) sollen ca. 4,5 cm lang sein. Das entspricht in deiner Maschenprobe knapp 13 Reihen. Du kannst nun wählen, ob deine Zacken 12 Reihen oder 14 Reihen lang stricken möchtest. 14 Reihen wären 5 cm hoch, 12 Reihen ca. 4,3 cm.


Im nächsten Schritt misst du aus, wie viele Maschen in der Breite dieselbe Länge ergeben. 

In unserem Praxisbeispiel  haben wir uns für 14 Reihen (5 cm) entschieden, das wären 11 Maschen. 

Etwa so viele Maschen solltest du im ersten Teil am Ende jeder Zacke abketten, damit die Zacken gleichmäßig werden. Wichtig ist, dass das nicht ganz exakt sein muss und dass du hiermit auch Einfluss darauf nehmen kannst, wie breit dein Drachenschwanz wird. Nimmst du einen kleineren Wert, wird der Schal breiter, mit einem größeren schmaler.

Am Ende der ersten Zacke sollten maximal die Hälfte der Maschen abkettet werden.

In unserem Praxisbespiel haben wir z.B. am Ende der ersten Zacke 18 Maschen (4 angeschlagene und 14 zugenommene), und ketten nur 9 Maschen ab anstatt 11. Um einen sanften Übergang zu schaffen, können wir am Ende der zweiten Zacken 10 Maschen abketten und ab dann jeweils 11.

Praktisch finde ich eine kleine Tabelle, in der die Zu- und Abnahmen vermerkt werden und die Gesamtzahl der Maschen:
Bild
Eingetragen werden müssen hier nur die gelb hinterlegten Wert, die Gesamtzahl lässt sich bequem per Formel berechnen.

Jetzt kann es tatsächlich schon losgehen.

Nun wird die gewünschte Länge des Drachenschwanz-Schals wichtig. Du strickst so lange weiter, bis auf der Zunahmeseite (also dem glatten Rand ohne Zacken) die Hälfte dieser Länge erreicht ist. Da die Reihen schräg verlaufen, ist auf der Zunahmeseite die Mitte erreicht, auf der Zackenseite jedoch noch nicht. Du solltest  dir außerdem notieren, wie viele Zacken du bis jetzt gestrickt hast.

Schlage das Dreieck mit der Nadel drin senkrecht zur geraden Zunahmekante um:
Bild
Anschließend ziehst du gedanklich von der Spitze dieses umgeschlagenen Dreiecks eine Linie, wieder senkrecht zur oberen, geraden Kante:
Bild
So viele Zacken, wie rechts dieser Linie liegen, wirst du noch stricken, bis du auch auf der Zackenseite die Mitte erreicht hast. An dieser Stelle soll die gleiche Anzahl Maschen abgekettet werden wie pro Zacke zugenommen werden.

Im grafischen Beispiel wären das 4. Wäre dies unser Drachenschwanz mit 14 Zunahmen und 11 Abnahmen pro Zacke, würden wir in der nächsten Zacke noch ein letztes Mal 11 Maschen abketten, in der übernächsten 12, dann 13 und dann 14. Juchuu, Bergfest! Genaugenommen hast du sogar schon mehr als die Hälfte deines Drachenschwanzes gestrickt, weil du auf der geraden Seite ja schon über die Hälfte bist.

Es gilt nun noch so viele Zacken auf der restlichen Länge zu verteilen, wie wir in der ersten Hälfte auf der Zunahmeseite gestrickt haben, abzüglich derer, die wir danach bis zur Mitte auf der Zackenseite gestrickt haben.

Im Beispiel: 14 Zacken - 4 Zacken = 10 Zacken.

Ich kette im folgenden als groben Richtwert pro Zacke ein oder bei dünnem Garn und großen Zacken zwei Maschen mehr ab, prüfe aber anhand der Tabelle ganz gern, wie gut das aufgeht.
Bild

​​Im unserem Beispiel passt es zufällig perfekt. Andernfalls plane ich die Abnahmen so, dass keine allzu großen Sprünge darin sind, wobei das allerletzte Abketten auch ein paar Maschen mehr umfassen kann.
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Mehr Symmetrie für Drachenschwanz-Schals

15/5/2025

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Der Großteil aller Drachenschwanz-Anleitungen ergibt asymmetrische Schals mit einer sehr breiten Seite, etwa diese Form:
Bild

"Wie unters Fallbeil gekommen", schreibt Ursula darüber, und ich schließe mich ihr an, mir gefällt das ebenso wenig wie ihr.

Eine symmetrischere Form entsteht, wenn man am Anfang mehr Maschen zunimmt als abnimmt, und später dann weiterhin Zacken strickt, jedoch mit mehr Abnahmen als Zunahmen, so wie z.B. nach der Anleitung von Ines Kollwitz. Dadurch werden zwar die Zacken selbst asymmetrisch, die Grundform des Schals jedoch symmetrischer, in etwa bogenförmig mit breiterer Mitte und zwei schmalen Enden.
Bild

Und am schönsten finde ich es, wenn die breiteste Stelle tatsächlich ungefähr in der Mitte liegt und nicht seitlich davon.
Bild
Das lässt sich ohne viel Rechnerei ziemlich einfach bewerkstelligen, mit beliebiger Wolle und in beliebigen Größen. Man braucht lediglich eine Maschenprobe und nur ganz wenig Mathematik. Wie das funktioniert, zeige ich hier.
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Und noch mehr Dreiecke

30/4/2025

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Von den zuletzt getesteten umlaufenden Icord-Rändern war ich durchaus recht angetan. Wenn man es aber dezenter und elastischer haben möchte, bietet sich sowohl im Perlmuster als auch kraus rechts der Knötchenrand (Perlrand) an.

Der Haken an der Sache ist, dass ich keine einzige Abkettmethode kenne, die bzgl. Elastizität und Optik dazu passt.

Es gibt allerdings einen Maschenanschlag, der nach meinem Empfinden gut harmoniert: Der Laufknotenanschlag Es wäre also möglich, Tücher aus der anderen Richtung zu stricken, also mit der maximalen Maschenzahl anzufangen und stetig abzunehmen.
1. Test:
Bild

Funktioniert und ist bei der klassischen Dreiecksform in kraus rechts auch sehr einfach. Und ich finde es angenehm zu stricken, weil es zum Ende hin immer schneller geht.

Für ein schmaleres Tuch im Stil des "Shifting Stripes Shawl" müsste ich allerdings ordentlich rechnen, an welche Stelle die mittleren Abnahmen gehören, damit die Maschenzahl an der Spitze zum Schluss aufgeht.
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Rundum-Icord für Dreieckstücher

28/4/2025

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​An beiden seitlichen Rändern mit einem linken Icord abzuschließen und mit linkem Icord abzuketten ist bei kraus rechts gestricktem für sich genommen schon eine schöne Idee.

​Wird mit zwei Fäden im Wechsel gestrickt, lässt es sich sogar noch optimieren. Hierfür muss der Farbwechsel auf der Zunahmeseite erfolgen. Der Icord auf dieser Seite wird dann in 1,5facher Länge gestrickt, um gut zu denen auf den anderen beiden Seiten zu passen.

Bild

​Für einen 2er-Icord werden 5, für einen 3er 7 Maschen mit einem provisorischen Maschenanschlag aufgenommen. 

1. Reihe (Vorderseite): 2 bzw. 3 Maschen links, nächste Masche rechts stricken, 2 bzw. 3 Maschen links.

2. Reihe (Rückseite): 2 bzw. 3 Maschen mit dem Faden vor der Nadel abheben, nächste Masche zuerst normal rechts, dann verschränkt rechts stricken ("kfb"), 2 bzw. 3 Maschen mit dem Faden vor der Nadel abheben.

3. Reihe: 2 bzw. 3 Maschen links, mit dem Faden hinter der Nadel zurück auf die linke Nadel nehmen, mit der zweiten Farbe nochmals links stricken, den inaktiven Faden nach hinten legen. 2 Maschen rechts, 2 bzw. 3 Maschen links.

4. und alle weiteren Rückreihen: 2 bzw. 3 Maschen mit dem Faden vor der Nadel abheben, alle Maschen bis zur dritt- bzw. viertletzten rechts, nächste Masche zuerst normal rechts, dann verschränkt rechts stricken ("kfb"), 2 bzw. 3 Maschen mit dem Faden vor der Nadel abheben.

5. Reihe: Der Icord wird nur mit einem der beiden Fäden gestrickt. Soll die Farbe beibehalten werden, muss es der aktive Faden sein. Wird die Farbe gewechselt, benutze ich den zuvor passiven Faden, mit dem anschließend weitergestrickt wird.

In den Hinreihen wird ab jetzt im Wechsel der Icord doppelt mit beiden Fäden (wie in Reihe 3; ich stricke auch hier immer zuerst mit dem passiven Faden) und nur einmal mit dem aktiven Faden gestrickt (wie in Reihe 5).

​Anfangs hatte ich Mühe mir zu merken, ob ich vorher einfach oder doppelt gestrickt hatte. Eine einfache Eselsbrücke: in Reihen mit einer geraden Anzahl von Maschen strickst du den Rand zweimal, bei einer ungeraden Zahl nur einmal. Werden die Reihen länger, hilft ein Maschenmarker, um nur einige wenige Maschen zählen zu müssen statt die ganze Reihe.

Hat das Tuch die gewünschte Größe erreicht, wird mit einem linken Icord abgekettet, bis noch 4 bzw. 6 Maschen auf den Nadeln sind. Diese wie auch die Anfangsmaschen werden im linken  Maschenstich zusammengenäht.

Falls dir die sanfteren Farbübergänge der Rückseite (vgl. nächstes Bild) besser gefallen und du diese als Vorderseite tragen möchtest, strickst du die linken Maschen der Icords in den ungeraden Reihen und hebst sie in den geraden ab, also genau umgekehrt. Alles andere bleibt gleich.
Bild

Am besten funktioniert diese Technik meiner Ansicht nach mit relativ schmalen Streifen von 2 bis 4 Reihen. 6 Reihen können in manchen Fällen auch noch klappen, aber bei noch breiteren Streifen ergibt sich immer das Problem, dass für den nur einmal gestrickten Icord die aktive Farbe benutzt werden muss, obwohl normalerweise die inaktive "dran" wäre. Dadurch muss die inaktive Farbe dann über zwei zusätzliche Reihen hochgeführt werden, was im Maschenbild auf der Rückseite zu den längeren schräg verlaufenden Fäden führt, von denen ich oben einige mit roten Kästchen markiert habe.
Hier noch ein Testläppchen mit einem 3er-Icord statt des 2er-Icords beim blau-grünen. Im unteren Teil hatte ich zunächst die Icord-Maschen immer zweifach gestrickt, also insgesamt doppelt so lang. Das erwies sich aber (wie es schon Pythargoras vorausgesehen hätte ;)) als zu lang, so dass ich dann auf 1,5 heruntergegangen bin wie oben beschrieben.
Bild

Die Icords bilden relativ feste, je nach Maschenzahl mehr oder weniger stark plastische Ränder.
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Tücher, die ich vielleicht irgendwann stricken will

17/4/2025

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Ein Dreieckstuch mit diagonalen Streifen steht aktuell ganz oben auf dem Wunschzettel. Nachdem ich lange um die Leuchtturmtücher herumgeschlichen bin, ist inzwischen allerdings sicher, dass es kein "Leuchti" werden wird. Nicht, dass mir die nicht gefielen, aber dass sie nur aus Wolle ganz bestimmter Hersteller gestrickt werden dürfen und keiner der beiden eine synthetikfreie Wolle anbietet, ist für mich ein Ausschlusskriterium. 

Einer der beiden Shops hat 100% Merino im Sortiment, aber die wird mit größter Wahrscheinlichkeit superwash sein, die Fasern also kunststoff-ummantelt.  Warum ich plastikfreien Textilien den Vorzug gebe, wann immer es möglich und praktikabel ist, hat in erster Linie ökologische Gründe. Evtl. erläutere ich das irgendwann mal ausführlicher in einem eigenen Beitrag.

Wie auch immer, andere Designerinnen habe auch schöne Töchter, bzw. schöne Tücher. Ganz toll, sogar noch besser als die "Leuchtis" finde ich den "Shifting Stripes Shawl". Die Anleitung ist kostenlos, und es gibt ein Video dazu:
Bild
(Screenshot von Youtube; anklicken, um das Video bei Youtube zu sehen)
Den würde ich wohl tatsächlich kraus rechts stricken und hinterher wissen, ob ich mich damit anfreunden kann oder ihn verschenken muss.

Der zweite Wunschkandidat wäre ein Nautilus-Tuch. In einem Blog habe ich gelesen, dass die ausgebreitet besser aussehen als um den Hals getragen, aber bei Ravelry gibt es auch einige Beispiele, wo es drapiert ebenfalls ansprechend aussieht. Auch diese Anleitung ist kostenfrei, und es soll einfach zu stricken sein.

Und dann gibt es noch das Mauereulen-Tuch. Eigentlich mag ich keine figürlichen Motive, aber die kleinen Eulen haben es mir irgendwie angetan, insbesondere, wenn es Ton in Ton gestrickt wird wie hier bei Ursula und nicht mit so harten Kontrasten. Das ist eine kostenpflichtige Anleitung, und ich bin noch etwas zögerlich wegen der vielen linken Maschen auf der Vorderseite. Ohne die wird es leider nicht gehen, sonst heben sich die Eulen nicht vom Hintergrund ab :(
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Das lange Ende: der Gewitterwolken-Drachenschwanz

7/4/2025

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Im letzten Spätsommer hatte ich aus der Gewitterwolken-Färbung ein Top angefangen. Das ist sogar fertig geworden, es gefiel mir nur leider nicht wirklich, und ich hätte es wohl nie angezogen. So kam, was kommen musste: das Ribbelmonster musste ran. Das Ribbeln ist mir sogar verhältnismäßig leicht gefallen, bis auf die Hüftpartie mit dem Blättermuster, die war nämlich wirklich gut gelungen.

Kurz darauf fiel mein Blick  in Ursulas Blog auf ihre Drachenschwänze nach der Anleitung von Ines Kollwitz, und sofort war klar: ja, das soll daraus werden. Aber bloß nicht in kraus rechts. Ich kann mich nicht wirklich dagegen wehren: kraus rechts sieht für mich immer aus wie auf links getragen. Und dreht man es auf die andere, vermeintlich richtige Seite, sieht es leider immer noch so aus :(

Ich habe also fröhlich im Perlmuster drauflos gestrickt, aber bereits nach ein paar Zacken fiel auf, dass sie ziemlich klein ausfallen und auf der Zunahmeseite pro Zacke mit 10 Reihen nur ca. 3 cm Längenzuwachs entsteht, der Schal also kaum 1 m Länge erreicht hätte. Ich habe anhand von Ines' Angaben überschlagen, dass es bei ihr knapp 5 gewesen sein müssten. Deshalb habe ich erstens mehr Zacken gestrickt und zweitens nach und nach auch etwas größere mit 12 bis 14 Reihen statt 10. 

​Etwa auf der Hälfte:
Bild
Inzwischen ist mein Drache ausgewachsen, und ich bin begeistert von ihm. Insgesamt hat er 35 Zacken bekommen, ist ca. 145 cm lang und in der Mitte 15,5 cm breit.
Bild
(Das Bild ist im Abendlicht entstanden, die leichte Diagonalstreifung kommt hier durch den Schattenwurf nicht so gut heraus.)

Was ich wieder so machen würde:
  • Perlmuster stricken. Ich finde, das passt perfekt zum Drachenschwanz.
  • Die Zunahmen als angehobene Zunahme ("lifted increase") aus der Vorreihe herausstricken. Während KFB ("knit front back": eine Masche wird doppelt abgestrickt, einmal normal und einmal verschränkt) optimal für kraus rechts ist, fügt sich diese Art der Zunahme meiner Ansicht nach ideal ins Perlmuster ein. Dazu wird die zweite Masche zunächst rechts gestrickt, dann die Schlaufe der linken Masche darunter auf die Nadel gehoben und links gestrickt, anschließend das rechte Maschenbein aus der Vorreihe der dritten Masche rechts gestrickt, und schließlich die vormals dritte (nun fünfte) Masche links gestrickt. Benutzt man diese Art von Zunahmen, sollte die Randmasche der Vorreihe ausrechend locker sein, da diese beim erneuten Stricken der Nachbarmaschen nachträglich etwas fester gezogen wird.
  • Garn mit Farbverlauf benutzen. Die Kontraste könnten dabei noch etwas stärker sein, um die Diagonale mehr zu betonen.
  • Auf der Zackenseite einen Kettrand stricken. Der harmoniert am besten mit den Abkettkanten der anderen Zackenseite, und auf dieser Seite spielt die Dehnbarkeit kaum eine Rolle.
Und was ich anders angehen würde:
  • Maschenprobe machen, insbesondere, wenn andere Wolle benutzt und/oder ein anderes Muster gestrickt wird! Für die Wolle, die Ines für ihren benutzt hat, habe ich im Web die Angabe 22 Maschen, 28 Reihen gefunden, was dann vermutlich 10 cm x 10 cm in glatt rechts entspricht (kraus rechts dürften es in der Höhe eher mehr Reihen sein). Wenn die Maschenprobe stark abweicht, entsteht entweder ein kürzerer, schmalerer oder ein längerer, breiterer Drachenschwanz nach der Anleitung von Ines, oder man muss sich die Größe und Verteilung der Zacken selbst überlegen, also entweder rechnen oder improvisieren.
  • Auf der Zunahmeseite kein Kettrand. Kettmaschen sind ja ohnehin schon lang, weil sie über zwei Reihen gehen statt über eine. Hier gehen sie aber tatsächlich, bedingt durch die benachbarten Zunahmen, über die Diagonale aus 2 x Maschenbreite und 2 x Maschenhöhe, und das ist einfach zu viel und auch nicht elastisch genug. Ich würde es vermutlich mit einem Knötchenrand, der ja auch Perlrand genannt wird, versuchen.
  • Ich habe noch keine Erfahrung, wie man Drachenschwänze am besten trägt bzw. drapiert. Ich vermute aber, dass sie eher etwas länger und breiter sein dürften.
Was ich bei diesem Exemplar noch verbessern will:
  • Die Zackenkante ist nicht ganz so gleichmäßig, wie ich es mir gewünscht hätte. Die Spitzen sind mal klar definiert, mal etwas gerundet. Ich habe mir deshalb vorgenommen, an dieser Seite noch einmal entlangzuhäkeln.
  • Während des Strickens kam mir die Idee, ob sich kleine Rocaille-Perlen auf den Zackenspitzen nicht gut machen würden. Ich weiß nur noch nicht genau, in welcher Farbe, aber eine Technik zum Auffädeln, die mir vielversprechend erscheint, habe ich schon auserkoren. Das wird mit Sicherheit auch beim Häkeln funktionieren: 
    https://nadelpoesie.wordpress.com/2011/08/11/perlen-einstricken-z-b-bei-lace-tuchern/
Nachtrag: [Der lieben Ines Kollwitz scheint meiner nicht zu gefallen und/oder zu stark von ihrer Anleitung abzuweichen. Ich hatte mich begeistert bedankt, einmal per Kontaktformular (wurde nicht beantwortet), einmal per Kommentar (wurde nicht freigeschaltet). Schade, aber jeder Mensch tickt anders.]

​Zu voreiliger Schluss, inzwischen ist der Kommentar freigeschaltet worden. Dann auch hier nochmal: Vielen Dank, Ines!
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Eine Art Hassliebe: Die Doppelmaschen und ich

24/3/2025

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Die klassischen Doppelmaschen, gelegentlich auch Hasenöhrchen genannt, waren mit die letzte Art von Wendemaschen, die sich mir erschlossen haben. Dabei sind sie im deutschsprachigen Raum die bei weitem bekanntesten, wie auch an der englischen Bezeichnung "German Short Rows" zu erkennen.
Anders als bei Wickelmaschen und Shadow Wraps habe ich die Logik einfach nicht verstanden. Das war genaugenommen ein Teil der Motivation für das nachfolgende Experiment. Das Hauptproblem ist aber, dass die Doppelmaschen schwer bis annähernd unmöglich zu arbeiten (und abzustricken) sind, je fester gestrickt wird.

Für Socken, die ich absichtlich fest stricke, damit sie länger halten, sind Doppelmaschen also in meinem Fall keine gute Wahl.
Kürzlich habe ich versucht, den Fadenverlauf bei den verschiedenen Arten von Wendemaschen nachzuvollziehen, und habe die Strickprobe sehr locker verstrickt, um ihn besser erkennen zu können.

Und hier zeigen die Doppelmaschen dann, was sie wirklich können:
Bild
Anders als bei fast allen anderen Wendemaschen steigt die Anzahl der Reihen nicht sprunghaft um zwei an, sondern die Maschenlinie mit der Doppelmasche (Farbübergang von orange zu gelb) hat eine Masche mehr als die links davon, und erst die rechts daneben haben zwei mehr.

Auch von der linken Seite sehen die Doppelmaschen sehr ordentlich aus, es gibt keine schräg verlaufenden Schlaufen wie bei manchen anderen Wendemaschen:
Bild

Gerade bei extrem lockerer Strickweise sind diese eher störend, weil sie auch von der Vorderseite aus erkennbar sind. Hier zum Vergleich die Wendung mit Umschlag bzw. Wickelmaschen:
Bild

Fest verstrickt sehen Wickelmaschen bei mir trotzdem sehr ordentlich und sauber aus, obwohl hier neben der Maschenlinie mit dem Umschlag bzw. Wickel (gelb/orange, Reihenzahl wie links davon) gleich zwei Maschen mehr auftauchen (1x gelb, 1 x orange). Der Übergang ist also weniger sanft als bei den Doppelmaschen.

Sollte es mir gelingen, auch noch für Shadow Wraps und japanische Wendemaschen entsprechende Diagramme zusammenzubasteln, mache ich evtl. noch einmal den ganz großen Vergleich zwischen allen Methoden.
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Charity-Socken: Paar 4

4/3/2025

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Der Beitrag, in dem ich von den ersten drei Sockenpaaren sowie dem Projekt als solchem berichtet hatte, wurde nach und nach doch sehr lang, und weil Paar Nr. 4 endlich wieder Spaß macht, verdient es einen eigenen Blogpost.

Diese bekommen das Zopfmuster, was ich mir für die vorherigen ausgedacht hatte, was aber in der Musterfresser-Färbung nicht zur Geltung kam. Die habe ich diesmal als Hintergrundfarbe eingesetzt und für das Muster das hellere, gleichmäßigere Garn genommen.
Bild
​
​Das war der Entwurf:
Bild

Ein paar Mal habe ich die Linien andersherum verkreuzt als eigentlich beabsichtigt, aber das fällt kaum auf, finde ich. Für mich strickt sich das Muster angenehm und ist auch recht eingängig. Nur bei den ersten paar Runden musste ich mich gut konzentrieren, und ich mache immer mal wieder den Fehler, Maschen versehentlich abzuheben, wenn gerade die Vordergrundfarbe dran ist und sie eigentlich gestrickt werden sollten.

Das ganz oben sind übrigens keine Hebemaschen mehr, sondern die Planung für den Anschluss an das Bündchen, so dass sich die Hebemaschen in rechten Maschen fortsetzen und nicht in linken.

Und ich habe, weil mich die zweiteilige "runde Bumerangferse" optisch nicht so richtig angesprochen hat, eine Tomatenferse - auch Fächerferse genannt - gestrickt. Bei der Maschenaufteilung habe ich mich insgesamt eher an meiner Version der Bumerangferse mit Zwickel orientiert und ziemlich viel herumgerechnet, wie ich die Wendemaschen setzen will und wieviel Reihen dadurch insgesamt zusammenkommen. In Beschreibungen der Tomatenferse wird in der Regel einfach nur gewendet, und später dann die Lücke durch Zusammenstricken mit einer angehobenen Masche geschlossen, aber bei mir sehen Wickelmaschen um ein Vielfaches sauberer aus.
Bild

Die Form sieht ganz passabel aus, aber einen entscheidenden Vorteil erkenne ich bisher nicht, außer vielleicht, wenn die Fußlänge nicht genau bekannt ist. Oder für Kinder und Jugendliche, so dass die Socken etwas länger "mitwachsen" können.
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