Nachdem der letzte Post über "Planned Pooling" noch aus theoretischen Überlegungen bestand, folgte mit dem Rest der stranggefärbten Sockenwolle der Praxistest. Lockerer verstrickt als in den Socken: das Muster ist erkennbar, aber es hat mir überhaupt keinen Spaß gemacht, es zu stricken. Hat jemand eine Strickmaschine abzugeben? Die Rauten fallen außerdem recht groß aus, zum Verstricken scheint mir eine Färbung mit mehr Farben und etwas kürzeren Abschnitten pro Farbe stimmiger. Dass sie gestreckt statt gestaucht sind, liegt daran, dass ich im Durchschnitt nur eine Masche Versatz auf zwei Reihen habe, also eine halbe pro Reihe statt wie sonst eine ganze. Verhäkelt als feste Maschen, und feste Maschen sind bei mir notorisch wirklich feste Maschen. Hier fiel es mir wesentlich leichter, den Garnverbrauch pro Masche zu kontrollieren und konstant zu halten. Grundsätzlich mag ich das Maschenbild, aber erstens dominiert in den zweifarbigen Bereichen immer die Farbe der Rückreihe (im Bild blau umrandet: Hinreihe rot, Rückreihe orange, und im grünen Rahmen das umgekehrte), und zweitens kringelt es sich wie immer ganz furchtbar. Beides würde sich vielleicht mit etwas lockererem Häkeln ein wenig minimieren lassen. Mein Rezept gegen dieses Kringeln sind normalerweise die "linken" Häkelmaschen, also in Hin- und Rückreihe immer von der Vorderseite her eingestochen. Das hat keinen Drall und betont die Horizontale stark. Ich verwende es ansonsten auch gern mal in Längsrichtung, also von oben nach unten gehäkelt statt von rechts nach links. Das Muster ist etwas schlichter als normale feste Maschen, weil der Wechsel zwischen Hin- und Rückreihen wegfällt. Dann habe ich noch etwas anderes ausprobiert, so eine Art Rippenmuster aus abwechselnd zwei "rechten" (von vorn eingestochenen) und zwei "linken" (von hinten) Häkelmaschen. Das hat recht viel Konzentration und Zählerei gefordert, weil es nicht so offensichtlich wie bei Stricken ist, ob die Maschen der vorherigen Reihen rechte oder linke sind. Am Anfang dachte ich noch: oh weh, das wird viel zu unruhig. Es hat eine ganze Weile gedauert, bis sich die Farbflächen und die Struktur erkennbar entwickelt haben. Das gefällt mir sehr gut, weil sowohl die Horizontale als auch die Vertikale betont sind, und das sowohl in der Farbverteilung als auch im Maschenbild. Generell halte ich es beim Häkeln für wichtig, dass kein Farbabschnitt zu kurz ausfällt. Die Fadenlänge, die für eine Masche gebraucht wird, wäre das absolute Minimum, und die beträgt bei ungefähr gleicher Breite etwa das zweieinhalbfache wie bei den Stricksocken. Die "Batiktupfen" von nur etwas mehr als 1 cm verschwinden im Gehäkelten im schlimmsten Fall vollständig. Und insgesamt scheinen mir hier etwas längere gleichfarbige Abschnitte ratsam, damit es nicht zu unruhig und kleinteilig wird.
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MeSonst blogge ich manchmal über Essen (mit und ohne Pilze). Aber jetzt kam wieder einmal die Wolle über mich. Archiv
Mai 2024
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