Die letzte Färbung war ja explizit für "wildernde" Socken vorgesehen, und schon beim Färben waren einige unvorhergesehen Ereignisse eingetreten. "Wildern" scheint übrigens im Englischen meist als "color stacking" bezeichnet zu werden. Nach den richtigen Begriffen musste ich eine ganze Weile suchen, damit findet man im Netz doch noch so einiges mehr an Information, Tipps etc. Hier also noch einmal die Wolle im Strang: Davon habe ich wie beim Probestricken 48 Maschen angeschlagen, ein paar Runden des Bündchens gestrickt und dabei versucht, die Farbabschnitte zur Deckung zu bringen. Nicht dass es nicht geklappt hätte, nur war das gestrickte viel zu eng und hätte drei Nummern zu kleine Socken ergeben, die noch dazu bretthart geworden wären. Zu groß wäre jetzt weniger ein Problem gewesen, dafür hätte ich leichter dankbare Abnehmer gefunden (wenn auch nur wenige, die ihre Socken auch stopfen würden, wenn sie kaputtgehen), aber ich habe schon recht kleine Füße und kenne wenige, die ich mit noch kleineren Größen beglücken kann. Also geribbelt und lockerer gestrickt, ohne den Farbrapport zu beachten. Mit mehr Garnverbrauch pro Runde bilden sich natürlich Spiralen. Je lockerer gestrickt wird desto flacher; nähert sich dagegen der Verbrauch der Rundenlänge im Strang an, wird es um so steiler. Um den Farbverlauf zu simulieren, hatte ich mir noch ein kleines Tool gebastelt. Die flachsten Spiralen hier haben 8 Maschen Versatz pro Reihe, ganz oben sind es nur noch 2. Die kleinen Batiktupfen gefallen mir ausgesprochen gut, schon im Strang, im Modell auch, aber ganz besonders in den Socken, wo sie natürlich unregelmäßiger sind und hier und da aufblitzen: Den Farbrapport im Strang hatte ich noch einmal nachgemessen: 124 cm statt der gewickelten 129, also 4% weniger. Fazit zum Färben: Stränge lieber etwas zu lang wickeln, und vor und nach dem Färben ausmessen, um herauszufinden, ob die Größenordnung des Einlaufens halbwegs konstant ist. Fazit zum Verstricken: Spiralmuster sind sehr geduldig, was variable Rundenlängen angeht. Beim "Wildern" oder auch bei Rautenmustern im Argyle-Stil, wo der Garnverbrauch pro Runde/Reihe ganz präzise eingehalten werden muss, wäre für den Anfang wohl am besten ein Projekt geeignet, bei dem die Größe nicht so entscheidend ist, z.B. Schals o.ä.
2 Kommentare
Monica
19/2/2024 15:02:34
Deine Ringelsocken gefallen mir sehr. Bin über Deine abgeänderten Gundelsocken auf Deinen Blog gestossen.
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Cinzia
20/2/2024 09:40:36
Vielen Dank für deine netten Worte, Monica! Ich freue mich sehr, dass du hierhergefunden hast. Mein Blog ist ja noch recht jung und nicht so
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MeSonst blogge ich manchmal über Essen (mit und ohne Pilze). Aber jetzt kam wieder einmal die Wolle über mich. Archiv
Mai 2024
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