Ich mag die Rasse und finde sie hübsch, wenn man vom unbewollten "Rattenschwanz" absieht. Der ist etwas gewöhnungsbedürftig, aber andererseits auch praktisch, weil kein Kot im Fell festkleben kann.
Ihre Wolle wirkt auf den ersten Blick recht homogen und vergleichsweise fein und weich, aber australisches Merino ist es eben doch nicht. Ich kann sie an unempfindlicheren Stellen nach etwas Gewöhnung direkt auf nackter Haut tragen, aber z.B. an den Handgelenken geht das nicht, da bekomme ich Ekzeme. Angenehm ist, dass die Wolle wenig Neigung zum Filzen hat. Superwash frei ab Schaf sozusagen. Was mir jedoch überhaupt nicht zufriedenstellend gelingt: diese Wolle zu kardieren. Die feinere, kurzfaserige Unterwolle zieht sich dabei zu kleinen Knötchen zusammen, und mit solchem Kardenband voller kleiner Knubbel macht mir das Spinnen keinen Spaß. Ich bin also dazu übergegangen, die Wolle von Hand zu zupfen. Das ist fast ein wenig meditativ, dauert Ewigkeiten, produziert ziemlich viel Ausschuss, aber wenigstens habe ich so Freude am Verspinnen. Erstaunlich ist übrigens, wie stark die Dicke der Fasern innerhalb eins Vlieses (also im selben Jahr auf demselben Schaf gewachsen) variieren kann. Die feinsten Partien könnten evtl. doch für Pulswärmer in Frage kommen, aber bisher war es mir zu aufwendig, die Wolle zu sortieren. Wenigstens für einen Größenvergleich unters Mikroskop legen sollte ich die dünnsten und dicksten Fasern mal, am besten noch mit Blue Faced Leicester und Alpaka dazu.
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MeSonst blogge ich manchmal über Essen (mit und ohne Pilze). Aber jetzt kam wieder einmal die Wolle über mich. Archiv
Mai 2024
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