Eastern, combined, western? Gelernt habe ich natürlich "western" (unten), d.h. das rechte Maschenglied, was für unverschränkte Maschen abzustricken ist, liegt vorn auf der Nadel. Ich hatte aber - wie anscheinend nicht ganz wenige - immer das Problem, dass die linken Maschen lockerer ausfallen als die rechten. Meine Gegenstrategien:
Letzteres belastet allerdings die Handgelenke deutlich mehr, und mit klassischen Rundstricknadeln gleiten die Maschen nur widerwillig vom Seil auf die Nadel und verhaken sich dort oft. Fürs Nadelspiel hingegen ist es praktisch, weil selbst bei ganz wenigen Maschen auf der Nadel diese kaum jemals versehentlich herausgleitet. Meinen Handgelenken zuliebe habe ich nun aber doch mit anderen Methoden herumprobiert. "Eastern" (oben), das Gegenstück, bei dem alle Maschen genau andersherum auf der Nadel liegen (so, als hättest du sie abgehoben, um sie verschränkt abzustricken), ist schon ziemlich gewönungsbedürftig, v.a. das Stricken der linken Maschen in eine "falschherum" auf der Nadel liegende Vorreihe. Es wird bei mir ziemlich gleichmäßig, und deutlich fester als die gewöhnte Strickweise, auch wenn ich den Faden gar nicht anziehe. "Combined" (Mitte), also rechte Reihen "western" und linke "eastern", strickt sich wunderbar ergonomisch, finde ich. Die linken Maschen sind so einfach wie rechte, und auch beim Abstricken der linken Maschen der Rückreihen auf der Vorderseite empfinde ich das Einstechen von rechts nach links als logischer und einfacher. Ganz gleichmäßig wird es bisher noch nicht, die linken Reihen neigen hier dazu, zu fest statt zu locker zu werden. Ich hoffe aber, das mit etwas Übung in den Griff zu bekommen. Aber warum nur werden die linken Reihen so viel fester? Manche meinen, der Fadenweg wäre kürzer, aber das kann nach meinem Verständnis eigentlich nicht sein, wenn ich eine ganze Reihe "eastern" stricke. Der Faden läuft immer einmal komplett um die Nadel herum plus zweimal über den Faden der Vorreihen-Masche, egal ob das von vorn nach hinten oder von hinten nach vorn ist. In diesem Artikel: https://www.sockshype.com/linke-maschen-stricken-und-combined-knitting-stricktipp-training/ wird stattdessen die "Wickeltechnik" verantwortlich gemacht, was zumindest plausibler erscheint, auch wenn mich erstaunt, dass das so einen starken Effekt auf die Maschenweite hat. Zutreffend ist die Idee mit dem kürzeren Fadenweg allerdings, wenn in einer Reihe "eastern" und "western" im Wechsel gestrickt wird. Der Faden liegt dann im Zickzack über der Nadel und muss für eine Masche nicht ganz um sie herumgeführt werden, sondern kann quasi die Abkürzung nehmen. Dadurch lassen sich die Maschen wesentlich fester anziehen. Ich habe es ausprobiert und 17% weniger Fadenlänge ausgemessen, was mir beachtlich erscheint. U.a. aus diesem Grund würde ich im Muster eher nicht "combined" stricken, das ich als notorische Feststrickerin ja darauf konditioniert bin, die Maschen straff anzuziehen, und es mir wohl oft versehentlich passieren würde. Dieser Effekt lässt sich jedoch ganz hervorragend nutzen, wann immer an einer bestimmten Stelle zu weite Maschen entstehen. Hier kann man mit einzelnen andersherum gestrickten Maschen und starkem Festziehen gezielt Weite herausnehmen. Es gilt nur aufzupassen, dass man diese einzelnen Maschen nicht versehentlich verschränkt abstrickt. Update: ich habe nach dem Foto noch einige Reihen "combined" weitergestrickt, um zu üben, und siehe: ich hatte in den linken Reihen aus alter Gewohnheit den Faden zu fest gehalten. Nun wird es perfekt gleichmäßig, und ich liebe es!
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MeSonst blogge ich manchmal über Essen (mit und ohne Pilze). Aber jetzt kam wieder einmal die Wolle über mich. Archiv
Mai 2024
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