(ursprünglich am 17.2.2023 bei Wordpress gepostet)
Das war nur ein erster Versuch, der übergroßen Neugier geschuldet, aber ich betrachte ihn als 100% zufriedenstellend. Gefärbt auf 50 g Alpaka-Garn, vorgebeizt mit 15% Alaun. Der Farbstoff ist in Wasser nahezu unlöslich (was der späteren Haltbarkeit hoffentlich zugute kommt), sodass er zunächst in Lösungsmitteln wie Alkohol in Lösung gebracht werden muss. Das dauert mit Brennspiritus im verschlossenen Glas auf der Heizung nicht allzu lange. Der erste Auszug von ungefähr einem Esslöffel geschnittener Alkannawurzel wurde schnell sehr dunkelrot, den habe ich abgeseiht und noch ein zweites Mal mit Spiritus aufgegossen, um den Farbstoff möglichst vollständig zu extrahieren. Diesmal färbte sich die Lösung immerhin noch johannisbeerrot. Die Farblösung habe ich dann im Färbetopf mit Wasser aufgefüllt, wobei sie sich etwas einzutrüben schien, und die feuchte Wolle hineingelegt. Die Farbe blieb weiterhin rot, der Umschlag ins Blauviolette kam erst beim Erhitzen (für gute Belüftung sorgen!) zustande. Ein weiteres erstaunliches Phänomen: die Fasern haben die Farbe förmlich aufgesogen, so dass die Flüssigkeit am Ende beinahe klar war. Das kenne ich von anderen Naturfarbstoffen nicht, nur aus Bildern und Beschreibungen von Säurefarben, die ich selbst nicht benutze. Ich bin sehr gespannt auf Versuche mit anderen Fasern (Schafwolle, pflanzliche Fasern) mit und ohne Beize. Der Baumwollfaden zum Abbinden des Strangs sieht zumindest vielversprechend aus. Nachtrag: Schafwolle nimmt eher trüb rotviolette bis weinrote Farben an, vermutlich durch das auch in gewaschener Wolle noch vorhandene Lanolin. Und die erhoffte Haltbarkeit war leider ein Wunschtraum. Beim Hantieren mit der Wolle gibt's rote Finger. Also leider doch eher Flop als top.
0 Kommentare
Antwort hinterlassen |
MeSonst blogge ich manchmal über Essen (mit und ohne Pilze). Aber jetzt kam wieder einmal die Wolle über mich. Archiv
Mai 2024
Kategorien
Alle
|